Montags bis mittwochs, wenn die Gallerie am Obermarkt 33 geschlossen ist, öffnet Sängerin und Gesanglehrerin Claudia Sommer die Türe für ihre Gesangschülerinnen und Schüler.
Das Singen in diesen schönen Räumlichkeiten mit der guten Akustik und dem schönen Ambiente, umgeben von Kunst, wird allgemein sehr geschätzt.
Am Freitag, den 08.11.2024 findet nun ein erstes Schülerkonzert im Kunstturm am Schwankl Eck statt.
Schülerinnen und Schüler freuen sich auf ein interessiertes Publikum, das es zu schätzen weiss, wenn hier – raus aus Komfortzone und Privatsphäre – Sänger und Sängerinnen zum ersten Mal öffentlich vor Publikum singen.
Arbeiten von GH Goldstein Wandlungen tempora mutantur – die Zeiten ändern sich und wir uns mit Ihnen
GH Goldstein übertragen den allgegenwärtigen Wandel durch Überarbeitung und Verfremdung von ikonischen Bildern der Kunst- und Zeitgeschichte in ästhetisch wie inhaltlich anspruchsvolle „Wandelbilder“.
Ich arbeite auf präparierten Folien. Mit einem Transferverfahren ähnlich dem Strappo *übertrage ich im Fortgang der Arbeit die Folien auf Papier und Leinwand.
* Strappo ist eine Abzugstechnik von Wandgemälden, die aus konservatorischen Gründen von der Wand „gerissen“ und umgebettet werden (z.B. in Pompeij).
Das Verfahren habe ich für meine Art der Malerei abgewandelt und weiter entwickelt. Charakteristik der Bildern: Die dünne Farbschichtung und die feine Aufzeichnung der Arbeitsvorgänge in umgekehrter Abfolge. Dadurch wird jeder Arbeitsschritt sichtbar, es geht nichts durch Übermalungen verloren, allerdings kann man auch nicht korrigieren.
Ich nenne diese Technik „Frankografie“, da ich meines Wissens der erste und wohl auch der einzige Künstler bin, der es anwendet.
Die Technik der „Frankografie“.
„Strappo“ ist ursprünglich eine Abzugstechnik von Wandgemälden, die aus konservatorischen Gründen von der Wand „gerissen“ und umgebettet werden.
Ich habe das Strappo-Verfahren für mich weiter entwickelt. So kann ich Bilder, in Hinterglasbild-Technik gemalt, auf andere Malgründe übertragen: Papier, Gaze, Karton oder Leinwand, auch auf speziell dafür präparierte Wände, in jeder Größe. Charakteristik der Bilder ist: Die dünne Farbschichtung und die feine Aufzeichnung der Arbeitsvorgänge in umgekehrter Abfolge. Dadurch wird jeder Arbeitsschritt sichtbar, es geht nichts durch Übermalungen verloren, allerdings kann man auch nicht korrigieren.
Ich male meist auf Leinwand, aber auch auf Anderen Materialien wie Büttenpapier, Holzplatten etc.. Die Farben trage ich ganz Unterschiedlich auf, nicht nur klassisch mit Pinsel und Spachtel, sondern auch mit alten Bürsten, Fingern oder sonst irgendetwas Strukturgebendes. So nutze ich auch gerne Sand, Holzteile, Bitumen, Stoffreste, Papier, gerne auch aus antiken Büchern. Dieser Ansatz erlaubt mir neben meiner Intention auch Überraschendes zuzulassen, und so Strukturen und Formen spannender neben- und übereinander zu bringen bis es für mich ein Stimmiges Werk ist.
Das Bild in der Fotokunst muss nicht etwas realistisch abbilden und gekonnt darstellen. Vielmehr soll das fertige Bild als ein ästhetisches Werk gesehen werden, welches in einen individuellen Dialog mit dem Betrachter treten kann.
Seine Serie „völlig losgelöst“ steht daher paradigmatisch für seine Kunstauffassung. Am Ende spielt keine Rolle mehr, welches Objekt dem Bild zugrunde liegt. Die Beziehung zwischen fotografiertem Objekt und dem daraus resultierenden Kunstwerk wird getrennt und es soll losgelöst von seinem Ursprung in seiner neuen Ästhetik betrachtet werden.
In der Serie „Reduziert auf das Maximum“ werden den Bildern die feinen Details genommen, für die die Fotografie historisch steht. So entstehen reduzierte Landschaften und Stillleben, die zum Teil stark abstrahiert einer neuen Aussage zugeführt werden.
Bei der Umsetzung der Bildideen wird auf Fotomontagen verzichtet. Alle Elemente der Bildkomposition sind bei der Aufnahme so vorhanden – manchmal statisch, oft auch nur flüchtig.
Ich habe erst in meinem 28. Lebensjahr den Anlauf zu den bildnerischen Künsten gemacht. Zunächst viel Landschaftsmalerei, die sich von Österreich bis nach Südamerika ausdehnte.
Ein vollkommen aus dem Himmel herabstürzender Impuls lenkte mich nach einigen Jahren zu der abstrakten Welt. Ein Glücksfall war, dass ich Klaus -Peter Frank kennenlernte und dann mehr als zehn Jahre bei seinen pädagogischen Workshops die moderne Welt der Malerei studieren konnte.
Diese Form der Malerei hat mir dann auch die Grundlage gegeben, meine Bildfantasien mit der Musik zu verbinden (ein Zyklus über Bachs „ein Musicalisches Opfer“, ein Video zur simultanen Aufführung von Benjamin Brittens „War Requiem“, großformatige Bilder über die vierzehn Sätze von Mahlers letzten Symphonien, etc.).
Irgendwann wollte ich aber wieder dem realen menschlichen Körper näherkommen. Es sind seit den letzten Jahren mehr als fünfzig Portraits in verschiedenen Techniken und Formen entstanden.
Siegfried Antonello Schwendtner, Jahrgang 1951, geboren in Oberösterreich, lebt in Innsbruck. Über 30 Ausstellungen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Argentinien, Uruguay, Venezuela.www.santonello.eu – antonello@aon.at
Nach knapp vier Wochen verabschieden sich die Künstler
Temel Nal und Enzo Arduini aus der Galerie
Kunstturm am Schwankl-Eck.
Es war eine spannende Zeit und sie konnten vielen kunstinteressierten Bürgern während der Öffnungszeiten ihre Kunstwerke zeigen und erklären. Der Kunstturm lädt alle kunstinteressierten Bürger ein, die Finissage gemeinsam mit den Künstlern zu feiern.
Premiere „Treff im Turm“ im Kunstturm Wolfratshausen erfolgreich gestartet
Kunstgenuss durch bewusstes Erleben
Die Wolfratshauser Kulturszene erlebte mit der Premiere von „Treff im Turm“ im Kunstturm einen Abend, der die konventionellen Grenzen zwischen Kunst und Publikum aufbrach. Unter dem Motto „Näher dran sieht man mehr“ schufen Andrea Weber, Journalistin, Ute Schaeberle, Kommunikationsexpertin, und Stephanie Fischer, Schriftstellerin und Expertin für traumasensible Beratung, einen Raum für intensiven Austausch. Im Mittelpunkt standen die Werke des Fotografen Temel Nal und des Malers und Bildhauers Enzo Arduini, eingebettet in die laufende Ausstellung „Begegnung in der Bewegung“.
Das Format zeichnete sich durch eine besondere Herangehensweise aus: Die Künstler gewährten Einblicke in ihren persönlichen Werdegang und ihre Schaffensweise. Die etwa 40 Anwesenden wurden eingeladen, sich zwei Werken nicht nur visuell, sondern auch emotional und intuitiv zu nähern. Farben und Formen fühlen, spüren und ganz bewusst sehen. Diese Herangehensweise, bei der Farben und Formen mehr gespürt als betrachtet wurden, stieß auf positive Resonanz. Kommentare wie „Man nimmt sich sonst nie die Zeit, ein Bild wirklich wirken zu lassen“ unterstrichen die Relevanz eines solchen Formats in der heutigen, schnelllebigen Kunstwelt. Das Feedback der Gäste war großartig: „Die Zeit, ein Bild wirken zu lassen, nimmt man sich eigentlich nie.“ „Ich beobachte immer, wie Menschen durch Ausstellungen hetzen. Das hier war ein Erlebnis.“ „Vielen Dank für diese achtsame Betrachtung von Kunst.“
„Jeder Mensch hat seinen Rahmen, wie jedes Kunstwerk.“ betonte Stephanie Fischer, während sie die Anwesenden ermutigte, den Raum und seine Kunstwerke intensiv zu erfassen. „Was erfasst Ihr Blick zuerst?“. Die Gäste wurden angeregt, sich zu erheben und ihre Aufmerksamkeit einem lebendigen Großformat des Fotografen Temel Nal zuzuwenden. Während einer Übung zur Achtsamkeit wurden sie angeleitet, in sich zu gehen und die eigenen physischen und emotionalen Reaktionen zu beobachten, insbesondere, wie sich ihre Wahrnehmung des Kunstwerks veränderte: Welche Farben traten in den Vordergrund, welche Formen kristallisierten sich aus der Abstraktion heraus? „Nun schließen Sie bitte die Augen, spüren Sie Ihre Füße auf dem Boden. Atmen Sie langsam und gleichmäßig durch.“ Die Erfahrung, wie Achtsamkeit Mimik und Haltung wandeln kann, war für viele ein Novum. „Ich sehe ein Gesicht.“ „Hier ist ja ein schwarzer Hintergrund, den ich vorher gar nicht sah.“ In ähnlicher Weise wurde auch Arduinis Werk „Der Springer“ reflektiert, wo die Betrachter dazu aufgefordert wurden, in sich zu gehen und zu überlegen, welchen Sprung der dargestellte Springer wagen könnte: – steht er vor einer neuen Herausforderung, einem mutigen Schritt ins Unbekannte oder einem Sprung in das erfrischende Nass?
Schwellenangst vor Kunstausstellungen
Die Idee dieser achtsamen Kunstführung mit Gespräch entstand im vergangenen Dezember, als Fischer, Schaeberle und Weber, alle drei ebenfalls Künstlerinnen, auf der Adventsausstellung „Einfach himmlisch!“ am runden Tisch im Kunstturm zusammensaßen. „Jeder kennt die Schwellenangst eine Galerie zu betreten und mitunter allein etwas verloren vor Kunst zu stehen“, erläuterte Weber ihre eigene Erfahrung. Als Kulturjournalistin weiß sie: „Erst wenn ich den Künstler als Mensch kennenlerne und seine Intension verstehe, wird Kunst nahbar.“
„Kunst steckt in jedem Menschen. Künstler können sie sichtbar machen.“
Das Gespräch mit Temel Nal und Enzo Arduini gab tiefe Einblicke in deren künstlerische Prozesse und Lebenswege. Arduini sprach über seine 50-jährige Karriere in der Kunstwelt und betonte, dass Kunst in jedem Menschen vorhanden sei, aber Künstler die Fähigkeit hätten, diese sichtbar zu machen. Arduinis Bilder strahlen eine bedachte Ruhe aus. Bewegung ist bei ihm der Prozess eines Lebensweges. Der Mensch steht im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit. „Kunst“, glaubt er, „entstehe in unserem Geist.“ Die Bewegung in den Fotografien von Temel Nal ist dagegen explosiv, dynamisch und wirkt rastlos. „Gibt es in Ihrem Leben auch Langsamkeit?“, wollte ein Besucher wissen. „Ruhe finde ich in meiner Familie.“
Es war ein kurzweiliger Abend, an dem sich die beiden Künstler von einer ganz persönlichen Seite zeigten und offen über sich, ihre Arbeit und ihren Werdegang erzählten. Zahlreiche Wortmeldungen kamen von den Zuhörern am Ende. Etwa „sind Künstler eitel?“. Eitelkeit sei der falsche Ausdruck, aber Selbstsicherheit brauchen Künstler, die ihre Seele auf Bildern öffentlich machen, so die einhellige Meinung von Temel Nal und Enzo Arduini.
Der „Treff im Turm“ zeigte eindrucksvoll, wie ein achtsamer und interaktiver Zugang zur Kunst neue Perspektiven eröffnen und die Beziehung zwischen Kunst und Betrachter vertiefen kann.
„Treff im Turm“ – „näher dran, sieht man mehr“ Künstlergespräch mit Führung durch die Werke
Was bewegt den Künstler? Warum malt er, was er malt? Warum formt er, was er formt? Will man künstlerische Schaffenskraft verstehen, sollte man den Künstler, die Künstlerin einfach erzählen lassen. Dazu laden die Journalistin Andrea Weber, die Schriftstellerin Stephanie Fischer und die Kommunikationsexpertin Ute Schaeberle zum Gespräch in den Kunstturm ein. Zum ersten „Treff im Turm“ sind Kunstinteressierte und solche die einfach mal in die Galeriewelt schnuppern wollen herzlich eingeladen. Am 19. Januar um 19 Uhr im Gespräch mit Fotograf Temel Nal und Maler und Bildhauer Enzo Arduini zur aktuellen Ausstellung „Begegnung in der Bewegung.“
Als freie Kultur-Journalistin weiß Andrea Weber, wie Künstler im Interview plötzlich sehr nahbar werden. „Jeder Mensch hat seine eigene spannende Geschichte zu erzählen“, sagt die Waldramerin. Oft genüge nur die einfache Frage nach dem wie alles kam. Warum malt jemand abstrakt oder jemand figurativ und naturnah? Kann man von der Kunst leben? Wie schafft man es weltweit auszustellen? Die Kommunikationsexpertin Ute Schaeberle aus Starnberg ist selbst Bildhauerin und sagt „Kunst ist Ausdruck des authentischen Selbst.“ Doch es bleibt nicht nur bei der Theorie. Stephanie Fischer aus Egling befasst sich als Schriftstellerin, Unternehmerin und traumasensible Expertin intensiv mit Emotionen und dem Leben im Hier und Jetzt. Fischer wird mit den Gästen durch ausgewählte künstlerische Arbeiten gehen und nachspüren, was Farben und Formen bewirken, ohne sie interpretieren zu müssen.
„Ich fühle die Farben, ich spüre das Licht.“
Der gebürtige Münchner Temel Nal, Jahrgang 1968, promovierter Jurist, stellt weltweit aus. Lebt und arbeitet in München. Seine großformatigen Fotografien wirken wie gemalt. Es sind explosive Farbgestaltungen mit hoher Dynamik. Temel Nal sagt: „Ich fühle die Farben, ich spüre das Licht.“ Der Italiener Enzo Arduini wurde 1952 in Ferentino südlich von Rom geboren. Seine künstlerische Arbeit umfasst seit rund 50 Jahren Malerei, Bildhauerei und Töpferei. Arduini nahm bereits zwei Mal bei der Wolfratshauser Kunstmeile teil, ist in Münchner Galerien vertreten und stellt europaweit aus.
Die Ausstellung „Begegnung in der Bewegung“ im Kunstturm Wolfratshausen läuft bis 9. Februar. „Treff im Turm“ – mit dem Künstler, der Künstlerin im Gespräch mit Führung durch die Kunst, moderiert von Journalistin Andrea Weber und Kommunikationsexpertin Ute Schaeberle. Führung mit Schriftstellerin Stephanie Fischer, am 19.1. um 19 Uhr. Die Ausstellung ist geöffnet jeweils donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr.
Zuletzt ging es im Kunstturm am Schwankl-Eck international und eher kopflastig zu, nun ist das Gegenprogramm angesagt: Die erste Adventsausstellung auf drei Stockwerken am Obermarkt 33 verspricht, regional, sinnlich und handfest zu werden. 21 Kreative aus dem Oberland hat Organisatorin Andrea Weber dafür ausgewählt. Sie zeigen in wechselnden Konstellationen an den vier Adventswochenenden ausschließlich Handgemachtes. Am ersten Wochenende können Gäste zudem den Wolfratshauser Christkindlmarkt besuchen.
Auf drei Etagen präsentieren 21 Künstler und Vereine ab Dezember ihre Werke im Kunstturm. Anlass ist eine Adventsausstellung. Sie zeigt Bilder, Schmuck und handgenähte Dirndl.
Wolfratshausen – Zeitgleich mit der Eröffnung des Christkindlmarkts und der Eiszeit an der alten Floßlände wartet der Kunstturm am Schwankl-Eck ab dem 1. Dezember mit einer weiteren Attraktion auf: Auf drei Etagen präsentieren 21 Künstler und Vereine ihre Werke, die auch käuflich erworben werden können.
Feierlicher Eröffnung ist am Freitag 01.12. um 15:00Uhr