
Herzlich Einladung zur Finissage im Kunstturm
Am Samstag, den 26.04.2025, endet die Ausstellung eines außergewöhnlichen Künstlerquartetts
im Kunstturm zu Wolfratshausen.
Mit „Spaß an der Freud“ verabschieden ab 1800 Uhr die Künstler
Dierk Schwender, Malerei
Jürgen Rammelmair, Malerei verbunden mit Druckgrafik
Sybille Walch, Fotografie
und Dieter Rammelmair, Maler, Monotypist, Bildhauer
persönlich von ihren kunstinteressierten Besuchern.
Gut besuchte Vernissage zur Ausstellung
Stand:16.04.2025, 09:00 Uhr
Von: Andrea Weber

Ein Intensivmediziner, der malt. Eine Lehrerin, die fotografiert. Ein Bergretter, der druckt, und ein Geologe, der im Dschungel sägt. Das sind die vier Protagonisten der aktuellen Ausstellung im Kunstturm.
Wolfratshausen – Ein Intensivmediziner, der malt. Eine Lehrerin, die fotografiert. Ein Bergretter, der druckt, und ein Geologe, der im Dschungel sägt. Das sind die vier Protagonisten der ersten Ausstellung im Kunstturm in diesem Jahr. In vier Worten: Sie ist archaisch, grafisch, literarisch, vielschichtig in Form und Farbe. Die Vernissage zur Ausstellung „Aus Spaß an der Freud“ war gut besucht.
Spannend ist nicht nur die Kunst zu erforschen. Die Frage stellt sich, wie die vier Künstler zusammenkamen. Die Mediziner Professor Dr. med. Dierk Schwender und der Südtiroler Hubschrauberarzt Dr. Jürgen Rammlmair lernten sich in der Münchner Universitätsklinik Großhadern kennen. Schwender studierte parallel zu seinem Medizinstudium auch Kunst. Rammlmair ist Autodidakt. Seine Leidenschaft gilt dem Bergsport und dem künstlerischen Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken. Die beiden Kollegen beschlossen gemeinsam auszustellen und holten die Fotografin Sybille Walch, Rammlmairs Lebensgefährtin, und seinen Bruder Dieter Rammlmair, Geologe und Künstler, dazu.
Fotografie und Ölmalerei geschickt kombiniert
Die aktuelle Ausstellung im Kunstturm ist eine Sinnesflut. Ein Rundgang im Kunstturm in Wolfratshausen kann dauern. Denn es gibt viel zu entdecken und Ungewöhnliches zu erforschen. Dierk Schwenders Bilder irritieren im ersten Moment, bis klar wird, dass er Fotografie und Ölmalerei so geschickt kombiniert, dass man die beiden Techniken kaum auseinanderhalten kann. Zum Beispiel malt er mit dem Pinsel Gesichter, Papageien, Akte auf die Makroaufnahmen von verschmierten Farbpaletten oder geknüllten Alufolien, die als Hintergrund auf Leinwand gedruckt wurden. Details verschwinden oder treten hervor. „Das Fehlende ergänzt das Gehirn von selbst“, weiß der Mediziner. Jürgen Rammlmairs Druckgrafiken, von Linoldruck bis Aquatinta, werden in bis zu acht Platten mit Farbe einzeln gedruckt. Hier wundert sich der Betrachter, wie er die Details zum Beispiel eines Südtiroler Bergmassivs mit Licht und Schatten so exakt platzieren kann, dass ein realitätsgenaues Bild entsteht.
sieben Monate im Dschungel von Papua-Neuguinea
Sybille Walch stammt aus dem Stadtteil Augsburgs, in dem auch der Dichter Bertold Brecht lebte. Zitate von ihm und anderen Literaten wählt sie zu ihren Fotografien aus. „Ich habe rund 80 000 Fotos in meinen Archiven. Blumen, Steine, Wasser, Wolken sind ihre Themen. Makroaufnahmen sowie Landschaftsansichten auf Leinwand hochwertig gedruckt. Spannend ist schließlich, wie Geologe Dieter Rammlmair zur Kunst mit der Kettensäge kam. Er arbeitete sieben Monate im Dschungel von Papua-Neuguinea. „Damals kam mir die Idee, aus Holz und Knochenresten Skulpturen zu erschaffen“, sagt Rammlmair während der Vernissage. Seine Abbildungen mit der Kettensäge sind grob, archaisch formuliert. Sie sind androgyn oder deuten die Weiblichkeit und Männlichkeit an. Das ganze Spektrum der neuen Ausstellung im Kunstturm darzustellen, ist unmöglich. Es gilt selbst zu schauen.